Jyväsklä – meine neue Heimat. Ja, auch ich habe ein paar Wochen gebraucht, um diese wahllose Aneinanderreihung von Konsonanten halbwegs aussprechen zu können und weitere Wochen, um es mir dann auch merken zu können.

„Größer als Würzburg, kleiner als Regensburg“

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Von der Größe her ist mit ca. 135.000 Einwohnern rund 2.000 Einwohner größer als mein geliebtes Würzburg. Der einzige Unterschied: Wo sich in Unterfranken stolze 1.423 Würzburger auf einem Quadratkilometer drängen halten die Finnen mit nur nur 115 Einwohnern pro km2 Jyväsklä eher Abstand voneinander. Und das merkt man, die Stadt ist wirklich extrem weitläufig, und es kann schonmal vorkommen, dass man auf dem Weg in einen anderen Stadtteil durch ein Waldstück fahren muss.IMG_20150904_195209[1]

Ein weiteres Schmankerl fährt Jyväskylä für mich mit seinen vielen Hügeln auf. Als nicht unbedingt unsportlicher Mensch bin auch ich jeden Morgen nach der Fahrradtour zur Uni erstmal platt. Was aber auch ganz praktisch sein kann, denn immerhin kommt man so selbst im tiefsten finnischen Winter jeden morgen zielsicher auf seine Betriebstemperatur. Die 139 Stufen zur Psychologiefakultät hätten dann allerdings wirklich nicht sein müssen. Gerüchten zufolge ist man auf dem Rückweg im Winter am schnellsten, wenn man statt zu laufen oder sein Fahrrad zu benutzen, einfach mit dem Snowboard fährt. Ob ich dass dann allerdings auch machen werde, überlege ich mir bis zum ersten Schneefall noch einmal.

Das Stadtbild von Jyväskylä an sich hat durchaus seinen Reiz. Architektonisch IMG_20150911_163739[1]gestaltet von Alvar Aalto, einem berühmten finnischen Architekt und direkt an (sogar mehreren) Seen gelegen, kann man hier super shoppen gehen! Nein, die Stadt ist wirklich schön. Außerdem ist alles sehr sauber und gepflegt, viele Grünflächen und so gut wie kein Müll auf und abseits der Straßen.

Als „Studentenstadt“ ist hier für eine Stadt in Mittelfinnland auch relativ viel los. Egal ob in Bars und Discos oder zum Beispiel auf einem Streetfood Festival dieses Wochende, bei dem man finnisches und internationales Essen probieren kann, hier kann man sich seine Zeit schon irgendwie vertreiben.